Bilanzen für Kleinstunternehmen werden abgespeckt
27. Februar 2012
BMJ, Pressemitteilung vom 22.02.2012
Die Bundesregierung hat in der Europäischen Union Erleichterungen bei Bilanzregelungen und Offenlegungspflichten für Kleinstunternehmen mit auf den Weg gebracht. Der Rat der Wirtschafts- und Finanzminister in Brüssel verabschiedete am 21. Februar die sogenannte Micro-Richtlinie mit den Stimmen Deutschlands. Ziel der Regelung ist es, besonders den kleinsten Unternehmen bürokratische Lasten bei der Erstellung von Bilanzen abzunehmen. Gerade für als GmbH oder GmbH & Co. KG geführte mit geringem Umsatz und nur wenigen Mitarbeitern stellen die Bilanzregelungen eine große Belastung dar.
Die jetzt von Deutschland noch umzusetzende Richtlinie enthält u. a. folgende Erleichterungen:
- Befreiung von bestimmten Bilanzierungspflichten: Kleinstunternehmen dürfen beispielsweise auf den umfangreichen Anhang zur Bilanz verzichten
- Einschränkung der Veröffentlichungspflicht: Die Offenlegung der Rechnungslegungsunterlagen von Kleinstunternehmen gegenüber der breiten Öffentlichkeit ist nicht mehr zwingend erforderlich. Vielmehr können die Mitgliedstaaten vorsehen, dass es ausreicht, wenn Kleinstunternehmen ihre Jahresabschlüsse nur noch an ein Register übersenden, wo sie nur bei Nachfrage an Dritte zur Information herausgegeben werden.
Von den Befreiungen profitieren Unternehmen, die mindestens zwei der folgenden drei Schwellenwerte unterschreiten: 350.000 Euro Bilanzsumme, 700.000 Euro Jahresumsatz und zehn Mitarbeiter.
Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger begrüßt die Erleichterungen. Das Bundesjustizministerium hatte sich sogar für noch weitergehende Entlastungen ausgesprochen. Vorbehalte aus anderen Mitgliedsstaaten konnten gemeinsam mit Frankreich in einem Kompromiss entkräftet werden. Die Richtlinie kann nun in Kraft treten und gibt den Mitgliedstaaten die Möglichkeit, Erleichterungen umzusetzen und Unternehmen künftig zu entlasten.
Quelle: BMJ